Das Trockene Auge: Die richtige Diagnostik
6. Januar 2023Podcast Deutschlandfunk Sprechstunde: Trockenes Auge
22. März 2024Wenn das Auge schmerzt
Kennen Sie das auch? Ein langer Arbeitstag liegt hinter Ihnen und Ihre Augen brennen, sind müde und schmerzen? Oder wachen Sie bereits am Morgen mit dem Gefühl auf, Ihre Augen den ganzen Tag beansprucht zu haben? Werden Ihre Beschwerden immer schlimmer und nehmen bereits (negativen) Einfluss auf Ihre Lebensqualität? Dann gilt es spätestens jetzt, etwas dagegen zu unternehmen.
Vom Trockenen Auge über neuropathische Schmerzen bis hin zu Beschwerden, die im Rahmen einer LASIK (Augenlaserbehandlung) auftreten: Ursachen für trockene, schmerzende und müde Augen gibt es viele. In einer umfangreichen Diagnostik gilt es, diesen Ursachen genau auf den Grund zu gehen. Denn nur so lässt sich eine geeignete Therapieform entwickeln, die Ihre Beschwerden nachhaltig lindert und Ihnen somit langfristig Erleichterung verschafft.
Das Trockene Auge
Wenn das Auge nicht genügend oder „nur“ schlechte Tränenflüssigkeit produziert, wird die Augenoberfläche nicht mehr ausreichend benetzt. Die Folge: Der Tränenfilm büßt in seiner wichtigen Funktion ein, das Auge vor Infektionen zu schützen, den Stoffwechsel der Hornhaut anzuregen und die optische Abbildungsqualität zu gewährleisten. Liegt diese chronische Erkrankung, die meist mehrere Ursachen und Gründe hat, vor, spricht man vom sogenannten Sicca-Syndrom oder auch dem Trockenen Auge. Das Trockene Auge geht – unbehandelt – oftmals mit schwerwiegenden Entzündungen der Binde- und Hornhaut sowie der Lidrandkante einher. Denn ohne Tränenfilm fehlt dem Auge wichtiger Schutz vor Fremdkörpern und Infektionen.
Neuropathischer Schmerz
Schmerz ist ein sehr komplexes Gefühl. Jeder Mensch nimmt Schmerz in seiner Intensität ganz individuell und unterschiedlich wahr. Doch warum fühlt der Mensch überhaupt Schmerz? Vereinfacht gesagt weist der Körper durch das Schmerzempfinden auf eine Beschädigung hin – Schmerz signalisiert also immer auch Gefahr. Gefahr für das körperliche Wohlbefinden. Neuropathisch, also chronisch krankhaft, werden Schmerzen dann, wenn sie zu einem Teil der krankhaften Veränderung oder Schädigung des Nervensystems werden und somit ihren eigentlichen Sinn als wichtiges Warnsignal des Körpers verloren haben. Neuropathische Schmerzen sind somit auf eine direkte Schädigung oder Beeinträchtigung einer schmerzleitenden Nervenfaser zurückzuführen. Durch die Schädigung des Nervensystems sind die einzelnen Zellen überempfindlich und leiten dadurch dauerhaft Schmerzimpulse an das Gehirn weiter – die Nerven selbst lösen also die chronischen Schmerzen aus.
Auch beim Trockenen Auge kann es zu massiven Störungen des Schmerzsystems und damit verbunden zu der Entstehung des chronischen Schmerzsyndroms kommen. Als permanent negatives Gefühl begleitet der Schmerz die Betroffenen als wahrgenommener Reiz – zusätzlich zu den sowieso schon mit der chronischen Erkrankung einhergehenden entzündlichen Veränderungen. Aufgrund des subjektiven Schmerzempfindens eines jeden Menschen, kommt es im Rahmen des Trockenen Auges oft zu einem schwer nachvollziehbaren Ungleichgewicht – ein Ungleichgewicht zwischen dem sichtbaren klinischen Befund und der Intensität des subjektiven Schmerzes der Betroffenen. Gefragt ist deswegen eine umfangreiche Diagnostik sowie eine komplexe Behandlungsstrategie, die über die „einfache“ Behandlung des Trockenen Auges mit den typischen Krankheitssymptomen hinausgeht.
Wussten Sie schon?
Psychosomatische Einflüsse
Sie sind seit Jahren ein etablierter und sehr ernst zu nehmender Teil diagnostischer Medizin: psychosomatische Einflüsse auf ein Krankheitsgeschehen und damit verbunden die subjektive Wahrnehmung der Patientin oder des Patienten. Psychosomatische Einflüsse können auch beim Trockenen Auge eine Rolle spielen. Wie in anderen medizinischen Fachgebieten auch, achten immer mehr Augenärzte bei der Diagnostik und Therapie auf seelische Faktoren – ermöglichen doch Kenntnisse psychosomatischer Einflüsse einen verbesserten Umgang mit chronisch trockenen Augen.
Doch wie kann das seelische Befinden überhaupt Einfluss auf das Auge nehmen? Lang anhaltender und belastender Stress wirkt sich in vielen Bereichen symptomatisch auf den Körper aus – und damit auch auf die Augen. Bei Stress produziert unser Körper bestimmte Hormone überproportional stark. Adrenalin beispielsweise bewirkt, dass sich die Gefäße im Körper zusammenziehen. Das wiederum führt zu einer schlechteren Durchblutung und dazu, dass weniger Tränenflüssigkeit gebildet wird. Die Folge: ein Trockenes Auge.
Beschwerden nach einer LASIK
Einige Patientinnen und Patienten entwickeln nach einer LASIK, einer Laserbehandlung der Hornhaut, trockene Augen oder empfinden ein leichtes Kratzen unter dem Augenlid. Darüber hinaus können Beschwerden beim Autofahren durch Blendeffekte oder eine erhöhte Lichtempfindlichkeit auftreten. Bei der LASIK wird eine dünne Hornhautschicht durch den Laser entfernt. In sehr wenigen Fällen kann es nach dem Augenlasern zu massiven Schmerzen kommen. In der Regel halten die Beschwerden nach einer Augenlaser-Behandlung nur einige Wochen, in seltenen Fällen auch mehrere Monate oder auch Jahre an. Im Normalfall reguliert sich der Tränenfluss meist wieder von selbst – und somit auch die Beschwerden des Trockenen Auges. In seltenen Fällen bleiben die Schmerzen jedoch und führen zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität.
Nützliche Tipps und Tricks
Zahlreiche alltägliche (Lebens-) Einflüsse verstärken schmerzende, brennende, müde und trockene Augen und die damit einhergehenden Beschwerden noch. Körperliche Fehlbelastung, wie beispielsweise zu lange tägliche Arbeit am Computerbildschirm, beanspruchen die Augen enorm – gerade zum Abend hin. Dabei kann eine simple Anpassung der Verhaltensweisen bereits helfen, diese Beschwerden zu verringern und Betroffenen Erleichterung zu verschaffen.
Meine nützlichen Tipps, mit denen Sie Ihre Beschwerden unkompliziert lindern können:
- Verringern Sie die tägliche Zeit, in der Sie vor dem Bildschirm, Tablet, Handy oder dem Fernseher sitzen.
- Legen Sie häufige Pausen ein, fokussieren Sie in die Ferne und blinzeln Sie ausgiebig.
- Trinken Sie genügend über den ganzen Tag hinweg. Eine ausreichend Flüssigkeitszufuhr wirkt sich positiv auf die Bildung der Tränenflüssigkeit aus.
- Lernen Sie Ihre persönlichen Belastungsgrenzen kennen – und was noch wichtiger ist: akzeptieren Sie diese und halten Sie diese so gut wie möglich ein.
Bei weiterhin anhaltenden oder stärker werdenden Beschwerden, vereinbaren Sie gerne direkt einen Termin in meiner Praxis. Gemeinsam gehen wir den Ursachen Ihrer Beschwerden auf den Grund und verschaffen Ihnen Erleichterung.
Ihr Experte für das Trockene Auge
Leiden Sie nicht länger unter schmerzenden und müden Augen. Gemeinsam gehen wir den Ursachen auf den Grund.